top of page

Till Bamberg: Wenn wir schon mal da sind, wollen wir auch das „Ding“ nach Hause holen

Seine Leichtathletik-Trainingsgruppe vom Mecklenburgischen Förderzentrum Schwerin ist beim Bundesfinale Jugend trainiert für Paralympics in Berlin Titelverteidiger Sonderschulpädagoge und Lehrer Till Bamberg hat mit seiner Leichtathletik-Trainingsgruppe vom Mecklenburgischen Förderzentrum Schwerin erneut das Bundesfinale Jugend trainiert für Paralympics in Berlin erreicht. Im vergangenen Jahr gewann er mit seinen körperlich und motorisch beeinträchtigten Kindern und Jugendlichen sogar den mehrtägigen Wettkampf. Eine Titelverteidigung schließt der 44-jährige Vater von zwei Söhnen im Interview nicht aus.


Herr Bamberg, Ihr Team hat sich im Landesfinale im Juni in Rostock erneut gegen die Konkurrenz aus der Hansestadt und Neubrandenburg durchgesetzt und sich damit für das Bundesfinale qualifiziert. Wann geht es los nach Berlin?

Wir fahren am Sonntag, dem 15. September, um 9.49 Uhr vom Schweriner Hauptbahnhof los, und das Ganze geht bis zum Donnerstag, dem 19. September. Untergebracht sind wir im a&o Hostel Friedrichshain. Wir sind insgesamt 14 Leute. Unsere Mannschaft besteht aus vier Mädchen und sechs Jungen, dazu meine Wenigkeit und mein Kollege Lutz Hoffmann sowie zwei uns begleitende Mütter von Teilnehmerinnen. Eine der Muttis ist Krankenschwester, so dass wir auch die medizinische Seite abgesichert haben.


Wie setzt sich Ihre Mannschaft zusammen?

Das ist im Prinzip meine Trainingsgruppe. Das Team basiert auf der Leichtathletik-AG, die ich seit ein paar Jahren an unserer Schule habe und bei der im Grunde jeder Interessierte ab Klasse 5 vorbeikommen kann. In Berlin sind die Altersklassen U 20, U 17 und U 14 am Start. Wir treten mit Schülerinnen und Schülern im Alter zwischen 14 und 17 Jahren an. Voriges Jahr bekamen wir es mit zehn Gegnern zu tun. Ich habe keine Ahnung, wieviel diesmal dabei sind. 2023 hat man das erst am ersten Wettkampf-Tag erfahren.


Dennoch: Welches Ziel haben Sie sich und Ihrer Mannschaft gesetzt – ist vielleicht sogar eine Titelverteidigung möglich?

Erst mal muss man sagen, dass es für uns alle eine Überraschung war, dass wir im vergangenen Jahr gewonnen haben. Es war ja auch ein ganz knappes Ergebnis, nur zehn Punkte Unterschied zum Zweiten Erfurt. Man braucht dafür eine Mischung, du musst gute Tage und entsprechend gute Leute dabei haben. Als wir wieder Landesmeister geworden sind und wussten, wir fahren erneut nach Berlin, da hat man dann tatsächlich schon den Anspruch, das „Ding“ nach Hause zu holen. Wobei wir auch sagen, Leistung ist nicht unser primäres Ziel. Aber wenn wir schon mal da sind, dann wollen wir es auch versuchen, klar.


Welche Disziplinen stehen eigentlich auf dem Programm?

Grundsätzlich machen alle den 800-Meter-Lauf und den Weitsprung, und dann kommt es auf die Altersklasse an. Die U 14 beispielsweise läuft im Sprint nur 75 Meter, die Älteren laufen 100 Meter. In den Wurfdisziplinen stößt die U 20 Kugel, während die Jüngeren – das sind bei uns sieben – den Ball werfen, einmal 200 Gramm schwer und einmal 80 Gramm.


Ihre Schützlinge freuen sich sicherlich auch über schulfrei?

Ja, wobei sie nur mitkommen dürfen, wenn ihre Klassenlehrer zustimmen. Zwei Mädchen und ein Junge von dieser Truppe sind aus meiner eigenen Klasse, der 7a, ansonsten frage ich immer vorher die Klassenleiter, ob das in Ordnung ist, und wenn die sagen, es gibt schulische Probleme, dann kann ich die Sportlerinnen bzw. Sportler nicht mitnehmen. Letzten Endes geht Schule vor. Das ist mein Credo, mein A und O.

 

Wettkämpfe im Berliner Mommsen-Stadion, einer historischen Sportstätte

Der Verband für Behinderten- und Rehasport Mecklenburg-Vorpommern drückt dem Team des Mecklenburgischen Förderzentrums Schwerin fest die Daumen. Das Leichtathletik-Bundesfinale Jugend trainiert für Paralympics wird im Berliner Mommsen-Stadion ausgetragen, einer historischen Sportstätte: Hier fanden mehrere Spiele des olympischen Fußball-Turniers von 1936 statt.

Bildtext


Nach dem großen Triumph beim Bundesfinale Jugend trainiert für Paralympics in Berlin 2023 Lehrer Till Bamberg (stehend links), der neben Sport auch Technik und Geographie unterrichtet, und sein Kollege Lutz Hoffmann (Zweiter von rechts) mit ihren siegreichen Schützlingen vom Mecklenburgischen Förderzentrum Schwerin. Foto: Caroline Reimers




70 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comments


bottom of page