28.05.2019
Mehr als 170 Athletinnen und Athleten aus 29 Ländern kreuzen beim IWAS Wheelchair Fencing World Cup in Sao Paulo, Brasilien die Klingen und wollen sich wichtige Qualifikationspunkte für die Paralympischen Spiele in Tokyo 2020 sichern.
Die
Rostocker Sylvi Tauber und Balwinder Cheema gehen in Sao Paulo mit allen drei
Waffen auf die Planche.
Tauber
kann sich von Wettkampf zu Wettkampf steigern. Im Damendegen der Kategorie B
kann sie sich zwar für die Direktausscheidung qualifizieren, aber gegen Olena
Fedota (UKR) wenig ausrichten und wird am Ende 19. Der Säbelwettbewerb verläuft
schon besser. Aber wieder ist im 32er KO, diesmal gegen die routinierteste
Fechterin der Kategorie B, Vize-Weltmeisterin Saysunee Jana aus Thailand, Endstation.
Immerhin kann Tauber sich auf Rang 14 platzieren. Zum Abschluss tritt die
Deutsche noch im Florett an. Schon die Vorrunde läuft mit drei Siegen und zwei
knappen Niederlagen deutlich besser. Dadurch hat die Athletensprecherin der
deutschen Rollstuhlfechter in der 32er Direktausscheidung ein Freilos. Im Achtelfinale
bezwingt sie beeindruckend Sophie Sablon (FRA) und zieht in das Viertelfinale
gegen Irina Mischurova (RUS) ein, kann aber nichts gegen die WM-Dritte
ausrichten und verpasst den Einzug ins Halbfinale. Im Gesamtklassement wird
Tauber 6.
Um wertvolle Erfahrungen zu
sammeln und für das Team nutzen zu können, tritt Balwinder Cheema in Sao Paulo
auch im Florett an. Seine Vorrunde ist gut besetzt und mit drei knappen
Niederlagen verpasst der Rostocker nur knapp die Qualifikation für die
Direktausscheidung, er wird 16. Im Degen präsentiert sich Cheema deutlich stärker.
Vier Siege in der Vorrunde, bedeuten den Einzug in die Direktausscheidung.
Erster Gegner ist der amtierende Amerika-Meister Pierre Mainville (CAN). Cheema
kann sich durchsetzen und zieht in das Achtelfinale gegen Anton Datsko (UKR)
ein. Trotz einer guten Leistung reicht es nicht, Cheema wird am Ende 14.
Die beiden Kategorie B – Fechter
starten am dritten Tag des Weltcups dann im Säbelwettbewerb. Cheema zieht in
die Direktausscheidung ein. Pierre Mainville (CAN) revanchiert sich gleich im
32er KO für seine Niederlage vom Vortag. Cheema wird 18.
Traditionell bilden die Teamwettbewerbe den Abschluss eines Weltcups im Rollstuhlfechten. Von Anfang an wird hier eine Direktausscheidung gefochten, gesetzt wird nach der aktuellen Team-Weltrangliste. Dadurch muss das deutsche Herrendegenteam im ersten Durchgang gegen die favorisierten, weil besser gesetzten Koreaner antreten. In einem spannenden Match steht es nach acht Gefechten 31:31 bevor Schmidt im letzten Gefecht gegen Sim Jae Hoon auf die Bahn geht. Am Ende ist es ganz knapp. 38:39 unterliegt die deutsche Mannschaft und kann nur noch um die Plätze 9-12 fechten. Gegen Japan Schmidt ist erneut der Schlussfechter. Zuvor hatten er und seine Teamkollegen Julius Haupt, Balwinder Cheema und Ersatzmann Holger Kratzat eine komfortable 30:40 Führung erkämpft. Schmidt lässt nichts anbrennen und bringt das Team sicher in den Kampf um Platz 9. gegen Italien. Die Führung wechselt immer wieder, bevor Edoardo Giordan im vorletzten Gefecht in einer Aufholjagd Punkt um Punkt setzt und den Vorsprung des deutschen Teams auf einen Punkt schrumpfen lässt. Behält Schmid die Nerven? Der junge Böblinger ist zugleich der erfahrenste Fechter des deutschen Teams und kann den Vorsprung „ins Ziel“ retten. Team Deutschland wird Neunter und verweist Italien auf Rang 10.
Text von DRS - Deutscher Rollstuhl-Sportverband e.V . Fachbereich Fechten - Pressebericht
Bild von FotoTeam Deutschland mit Freigabe von Alexander Bondar