13.05.2019
Frechen, 10. Mai 2019. Rund 88 Prozent der Behinderungen in Deutschland werden im Laufe des Lebens erworben. Zu einer der Hauptursachen zählt dabei der Schlaganfall, der jährlich rund 270.000 Menschen in Deutschland trifft. - Pressemittelung des Deutschen Behindertensportverbandes e.V.
Die
Ursache für einen Schlaganfall ist häufig eine Durchblutungsstörung, wie
ein Blutgerinnsel in gehirnversorgenden Gefäßen oder ein plötzlich
reißendes Blutgefäß im Gehirn. Etwa 64 Prozent der Überlebenden eines
Schlaganfalls sind auch ein Jahr nach dem Schlaganfall auf Pflege oder
Therapie angewiesen. Die Folgen sind sehr unterschiedlich in ihrem
Auftreten und der Ausprägung. Ein Großteil der Betroffenen weist
körperliche Einschränkungen wie Lähmungen, Gleichgewichtsstörungen oder
Sprachstörungen auf. Hinzu kommt eine drohende Vereinsamung durch die
Erkrankung und auch die weniger offensichtlichen neuropsychologischen
Störungen nach einem Schlaganfall schränken das alltägliche Handeln der
Patientinnen und Patienten ein.
Im
Sinne einer lückenlosen Rehabilitationskette, sollten schon die
Klinikärzte/innen den Betroffenen im Rahmen des Entlassungsgesprächs
weiterführende Maßnahmen empfehlen. Dabei ist je nach individueller
Situation zu hinterfragen, ob eher physiotherapeutische,
krankengymnastische oder sportpraktische Maßnahmen sinnvoll sind. Sport
ist ein etabliertes Mittel der Rehabilitation nach einem Schlaganfall.
Insbesondere in der ambulanten Rehabilitationsphase ist er ein wichtiger
Baustein zur Stabilisierung und Weiterentwicklung des Reha-Erfolgs. Die
zahlreichen Rehabilitationssportangebote des Deutschen
Behindertensportverbandes (DBS) stellen eine ideale Ergänzung zur
medizinischen Rehabilitation des Schlaganfalls und einen Einstieg ins
lebensbegleitende Sporttreiben dar.
„Durch
seinen ganzheitlichen Ansatz ermöglicht der ärztlich verordnete
Rehabilitationssport ein spielerisches Bewegungslernen. Darüber hinaus
fördert das gemeinsame Üben in festen Gruppen den Erfahrungsaustausch
untereinander und damit den Selbsthilfecharakter des
Rehabilitationssports“, erklärt Katrin Kunert, Vizepräsidentin für
Breiten-, Präventions- und Rehabilitationssport des DBS.
Die
Vereine der DBS-Landesverbände bieten über 100
Rehabilitationssportangebote speziell im Bereich Schlaganfall an.
Darüber hinaus kann mit der Diagnose Schlaganfall an den knapp 2.000
Angeboten im Bereich Neurologie teilgenommen werden. Die
Übungsleiterinnen und Übungsleiter stehen bei der Belastungsdosierung
zudem als Ratgeber zur Seite.
Der
ärztlich verordnete Rehabilitationssport ist eine gesetzliche
Anspruchsleistung für Menschen mit oder mit drohender Behinderung sowie
chronischer Erkrankung.
Allgemeine Informationen zum Rehabilitationssport finden Sie in unserem „Wegweiser zum Rehabilitationssport“ .
Spezielle Informationen zum Schlaganfall finden sie im Einlegeflyer „Rehabilitationssport nach Schlaganfall“ . Das Informationsblatt „Verordnung von Rehabilitationssport“ ist ein Leitfaden für verordnendes ärztliches Personal.
Der DBS mit seinen 17 Landesverbänden und rund 6.300 Vereinen ist der größte Leistungserbringerverband für ärztlich verordneten Rehabilitationssport in Deutschland.
Rehabilitationssportgruppen in Ihrer Nähe können Sie hier finden.
Pressemittelung des Deutschen Behindertensportverbandes e.V.
Bild: „Picture Alliance / DBS“