29.03.2019
Über Monate trainierten die sehbehinderten und blinden Sportschützen/-innen des Schützenvereins Lindenstadt Ludwigslust für diesen Tag – Kreismeisterschaft und Landesmeisterschaft Mecklenburg Vorpommern in der Disziplin Luftgewehr- Optronik im Schützenverein Lindenstadt Ludwigslust.
Optronik
steht für das Schießen von stark sehgeschädigten bis blinden Schützen. Diese
Formation von sieben Sehgeschädigten im Blindensport Luftgewehrschießen ist in
Mecklenburg-Vorpommern einmalig. Die lange und intensive Vorbereitung hat sich
ausgezahlt - die Ergebnisse des Vorjahres sind um ein Vielfaches übertroffen
worden. Während im Jahr 2018 der Landesmeister mit 200 Ringen der Beste war,
ist in diesem Jahr die Latte sehr hoch gelegt worden. Unter 250 Ringen von 300
möglichen Ringen hatte kein Schütze die Chance, Meister zu werden. Der direkte
Vergleich ist aussagekräftiger. Die
Aufregung war sehr hoch, auch wenn das Tragen der Schwarzbrille die Schützen,
die noch einen minimalen Sehrest von unter 1/10 haben, nicht so störte wie
angenommen. Trotzdem war die Anspannung in jedem Gesicht abzulesen. Natürlich haben auch die Verantwortlichen vom
Kreisschützenbund Ludwigslust-Parchim und vom Landesschützenbund
Mecklenburg-Vorpommern diesen Tag zum Anlass genommen, einmal so zu schießen,
wie es die Sehgeschädigten umsetzen müssen. Kein schlechtes Ergebnis für den
Präsidenten des Kreisschützenbunde Ludwigslust-Parchim Enrico Faust, der das
erste Mal mit verbundenen Augen schoss, wie auch für den 2. Präsidenten Rene
Möller. Der Sportleiter des Landesschützenverbands M/V Erhard Vick konnte dem
Schießen mit einem Ton statt mit Kimme und Korn sehr viel Respekt abgewinnen. "Eine
hohe Leistung und eine grandiose Leistungssteigerung zum Vorjahr haben wir hier
vorgefunden," so seine Worte im
Kreis der Schützen.
Rene Möller, Vizepräsident des LSB Ludwigslust-Parchim, kam nach längerer Auswertung der erreichten Ergebnisse zu folgendem Fazit: Kreismeister im Jahr 2019 des Schützenbundes Ludwigslust Parchim und Landesmeister Mecklenburg/Vorpommern wurde Bernd Thieke mit 262 Ringen, gefolgt von Arnold Lübcke 259 Ringe und Detleff Bauer mit 255 Ringen. Bei der Damenriege gestalteten sich die Zahlen ähnlich. Mit 261 Ringen wurde Rita Schulz Kreis- und Landesmeisterin, gefolgt von Heidemarie Lübcke mit 239 Ringen und Margarete Gieseler, die beachtliche 198 Ringe erreichte. Gelungen ist diese Steigerung der Ergebnisse nur, weil es möglich war, über die Aktion Mensch, die Sparkasse Mecklenburg-Schwerin und die Stadt Ludwigslust eine finanzielle Zuwendung zum Kauf neuer Sportgeräte zu bekommen. Nur durch diese Fördermaßnahmen wurde eine Anpassung im Schießsport an deutschlandweite Ergebnisse ermöglicht. Zwei neue Gewehre mit der neuen Kameraführung SCATT 2 waren für diese Leistungssteigerung mitentscheidend. Vielen Dank im Namen aller Sportschützen an die genannten Sponsoren und unser Versprechen, im nächsten Jahr die Ergebnisse zu bestätigen. (Foto und Text von Heinz Jauer)