Der Para Dressursport für Reiter und Reiterinnen mit Behinderung ist bereits
seit Atlanta 1996 eine paralympische Disziplin. Die weltweite Entwicklung ist
nahezu phänomenal. Wurde bis Sydney im Jahr 2000 ausschließlich auf zugelosten
Fremdpferden des Gastgeberlandes gestartet, gehen die Reiterinnen seit Athen
2004 auf ihren eigenen Pferden ins Viereck. Hierdurch ist das Niveau der
reiterlichen Leistungen, aber auch die Qualität der Pferde immens gestiegen. Im
Jahre 2006 ist der Para-Equestrian-Sport offiziell als achte Disziplin von der
Internationalen Reiterlichen Vereinigung (FEI) aufgenommen worden und steht
hiermit gleichberechtigt zu allen anderen Pferdesportdisziplinen. 2010 wurde
zum ersten Mal in der Geschichte eine gemeinsame Weltmeisterschaft mit allen
acht Disziplinen im amerikanischen Lexington/Kentucky ausgerichtet. Damit ist
der Pferdesport für sämtliche Sportarten „Vordenker“ und „Vorreiter“ für die
Integration des Behindertensports.
Bei der Beurteilung der Leistungen in allen Grades wird sehr viel Wert auf das korrekte Reiten, die Linienführung, die Einwirkung des Reiters, die Losgelassenheit des Pferdes etc. gelegt. In den Küren ist es in allen Startklassen möglich, höhere Dressurlektionen zu zeigen. Allerdings gibt es aus Sicherheitsgründen bestimmte Einschränkungen (z.B. darf eine Grade II Reiterin keine Galopppirouetten reiten, während Trabtraversalen etc. erlaubt sind). Anhand dessen, wie das Pferd geht, kann jeder die Einwirkung des Reiters erkennen und beurteilen. Man wird sich wundern, wie schnell sich jedes Pferd auf die „andere Art der Hilfengebung“ einstellen kann und will. Hier ist danach gefragt, das Pferd nicht mit Kraft zu reiten, sondern mit Know-how. Jeder von uns kennt seine Einschränkungen und hat gelernt, dem Pferd trotzdem mitzuteilen, was man vom ihm will.
Ähnlich wie in Rollstuhlsportarten (z.B.
Rollstuhlbasketball) gibt es auch im Handicap-Reiten eine Einteilung
der Reiter aufgrund der Schwere der Behinderung in sogenannte
"Grades". Hiermit soll sichergestellt werden, dass
"vergleichbare" Einschränkungen zu "vergleichbaren"
Leistungen führen. Für jedes Grade existieren eigene Aufgaben.
Im Grad I starten die am schwersten behinderten
Reiterinnen. Die Athleten sind hauptsächlich Rollstuhlbenutzer, entweder mit
geringer Rumpfbalance oder mit begrenzter Arm- und Beinfunktionen. Athleten mit
fehlender Rumpfbalance, aber guten Armfunktionen sind auch in dieser Klasse
startberechtigt. Geritten werden Prüfungen mit Schritt- und teilweise
Trabsequenzen.
Im Grade II starten oft Rollstuhlbenutzer mit starken Einschränkungen der Beinfunktionen und/oder der Rumpfbalance, aber mit guten bis leicht behinderten Armfunktionen. Athleten ohne Bewegungsfunktionen eines Armes und eines Beines sind auch in dieser Klasse startberechtigt. Die Prüfungen bestehen aus Schritt- und Trabsequenzen und wahlweise in der Kür mit bestimmten Galopplektionen.
Grade III ist die in Deutschland am stärksten vertretene Wettkampklasse. Die Athleten können in der Regel ohne Unterstützung gehen. Sie haben Behinderungen entweder an einem Arm und einem Bein, mäßige Behinderungen in beiden Armen und beiden Beinen oder schwere Behinderungen der Arme. Athleten, die als B1 (blind) klassifiziert sind, können auch in dieser Klasse starten, ebenso solche, die einseitig hoch beinamputiert sind. Die Prüfungen bestehen aus Schritt-, Trab- und Galoppsequenzen. Die Anforderungen entsprechen vergleichbar der Klasse A bis L im Regelsport.
Grad IV Reiterinnen müssen Aufgaben vergleichbar zur Dressur der Klassen L bis M im Regelsport auf „Normalturnieren“ absolvieren. Die Athleten haben Behinderungen nur in einer oder zwei Gliedmaßen oder Einschränkungen der Sehfähigkeit. Die Prüfungen bestehen aus Schritt-, Trab- und Galoppsequenzen, wobei die Kür annähernd alle vorstellbaren Dressurlektionen enthalten kann, wie z.B. Serienwechsel etc.
Reit- und Fahrverein Krümmel
e.V.
Ansprechpartner: Ilka Ondrusch
Telefon: 0170 - 7865278
eMail: guidoondrusch@web.de
Sportverein Robinson
Fleesensee e.V.
Ansprechpartner: Ines Bode
eMail: i.bode@hotmail.de
RSC Greifswalder Bodden
e.V.
Ansprechpartner: Jutta Hietkamp
Telefon: 0170 - 2419255
eMail jutta.hietkamp@web.de
Homepage: www.rsc-greifswalder-bodden.de
Reitverein Hof-Bohm e.V.
Ansprechpartner: Daniela Duscha
Telefon: 03212 - 1066705
eMail: daniela_duscha@web.de
Homepage: www.hof-bohm.de
Im 1000 km entfernten Überherrn (Saarland) bedeuteten für Saskia Deutz und Soyala 72,458% in der Kür einen tollen 2. Platz. In den beiden Qualifikationsprüfungen für die Kür erreichte das Paar einmal Platz 5, einmal verpassten sie ganz knapp eine Platzierung um 0,042%. In der Mannschaftswertung zusammen mit Dr. Angelina Trabert, Elke Philipp und Regine Mispelkamp wurde Platz 3 hinter den Niederlanden und Belgien erreicht.
Am vergangenen Wochenende fanden zum 5. Mal die Deutschen Meisterschaften für Para Equestrian auf dem Gestüt Bonhomme statt.
Gleich drei Siege konnte Saskia Deutz (Sehlen) im Regelsport der Dressurreiter holen.
Auf dem internationalen 3*-Turnier im Rahmen des Mannheimer Maimarktes konnten sich Saskia Deutz (Sehlen) und Annemarie Ondrusch (Schwarz) in die Platzierungen reiten.
Am vergangenen Wochenende fand für die Mecklenburger Handicapreiter das erste Landestraining dieses Jahres statt.
Vom 12.-15.4.18 fand in Kralovice das erste 3*- Turnier für Para Equestrian in Tschechien statt.
Die beiden Mecklenburger Handicapreiterinnen Saskia Deutz und Annemarie Ondrusch wurden in die DOKR Para-Dressur Perspektivgruppe berufen.
Annemarie Ondrusch vom RFV Krümmel e.V. wurde mit ihrem 7- jährigen DSP Rusty S in den Bundesnachwuchskader (C-Kader) der Handicapreiter berufen.
VBRS M-V e.V.
Fachbereichsleiter Sven Sonntag
Telefon: +49(0) 162 /
4379347
eMail:
sven.sonntag@me.com
Deutscher Behindertensportverband
M-V e.V.
Sachbearbeiterin Para Dressursport
Sina Abt
Telefon.: +49(0)2234
- 6000 – 202
eMail: ong-chin@dbs-npc.de