08.10.2018
Die Goalballer vom RGC Hansa holen bei der ersten Teilnahme des Vereins an einer Deutschen Jugendmeisterschaft die Bronzemedaille und sorgten so für Aufsehen. Im Spiel um Platz 3 schlugen die Rostocker den Hausherren SSG Blista Marburg mit einem unglaublichen 1:11. Als man ihnen nach Abpfiff die extra angefertigten T-Shirts mit der Aufschrift „U19 Helden“ als Überraschung überzog, flossen die eine oder andere Freudenträne.
Die Reise begann am Vortag jedoch alles andere als Vielversprechend. 11 Stunden brauchte das Team für 550 Kilometer. Es war wohl Ironie des Schicksals, dass sich ausgerechnet der erste Gruppengegner SSV Königs Wusterhausen um den Check in und ein warmes Abendessen für die Rostocker kümmerte. „Wir kamen erst gegen Mitternacht an. Essen hätten wir dann nicht mehr auftreiben können. Wir sind KW sehr dankbar für ihre Unterstützung – das hätte nicht jeder so gemacht.“ bedankt sich Reno Tiede. Das Duell konnten die Rostocker mit 12:5 für sich entscheiden und einen großen Schritt in Richtung Halbfinale machen. Im zweiten Spiel ging es gegen die SpVgg Ilvesheim, die gleich mit zwei U19-Nationalspielern bestückt waren. Dennoch lieferten sich beide Teams einen offenen Schlagabtausch. Zur Halbzeit führten die Newcomer von der Ostsee sogar mit 5:4. Unnötige und individuelle Fehler sowie ein bisschen Pech sorgten für eine unglückliche 5:7 Niederlage. „Es war ein gutes Spiel von beiden Mannschaften. Normalerweise hätten wir das Spiel aber auch gewinnen können.“ resümiert John Turloff, der bis dato die meisten RGC-Tore erzielte. Im letzten Gruppenspiel ging es um den Einzug ins Finale. Friedberg und Rostock hatten je 3 Punkte auf dem Tableau. Doch die Rostocker ließen keine Zweifel und beendeten das Spiel vorzeitig mit 11:1. Das Halbfinale mussten sie aber mit 2:12 an Leipzig abgeben. Die Sachsen hatten bereits in der Gruppenphase alle Spiele mit Abbruch gewonnen und zogen ungefährdet ins Finale ein. „Ich staunte nicht schlecht, als die Mannschaft nach Abpfiff mit breiter Brust und erhobenen Hauptes den Leipzigern gratulierte und vom Feld ging. Das war mental sehr stark.“ freute sich Cheftrainer Mario Turloff über das Fairplay seiner Mannschaft. „Wir konnten einiges lernen und mitnehmen. Trotz der zu hohen Niederlage hat das Spiel spaß gemacht. Die Stimmung beider Fanlager war grandios. Ich kam mir vor, als hätte man vor mehreren Tausend Zuschauern gespielt.“ fügte John Turloff hinzu.
Während die Rostocker den Gastgeber in ihrer eigenen Halle mit 11:1 zerlegte, lieferten sich LE Sport Leipzig und die SpVgg Ilvesheim ein spannendes Finale. Am Ende holte sich Leipzig durch einen 7:6 Erfolg den Titel. „Wir sind super stolz auf unsere Jungs und Mädels. Das Offensivspiel von John Turloff und Julian Bleifuß war großartig und sorgte für viel Aufsehen . Unsere Mädels Michelle Tiede und Francesca Richter haben sich zu absoluten Abwehrmonstern entwickelt und gaben der Mannschaft viel Stabilität. Wenn die Mannschaft weiter so hart arbeitet, dann wird sie nächstes Jahr um den Titel spielen.“ prognostiziert der Kapitän der ersten Mannschaft Reno Tiede.