23.10.2018
Körperrotationen, ein exakter Schub und Stopp, der Aufbau einer Bewegung zur Musik - all das trainierten am 13.10.2018 Rollstuhltänzer*innen aus Greifswald und Neubrandenburg gemeinsam mit dem ehemaligen Bundestrainer für Rollstuhltanzsport Michael Webel aus Hannover.
Der Trainingstag diente als Kaderlehrgang und zur Kadersichtung, ebenfalls vor Ort war Monika Knauer, um die Athletengespräche mit dem aktuellen Kader zu führen. Die Trainings- und Turnierziele im kommenden Jahr sollten, so Michael Webel, den Kader möglichst auch ins Ausland führen. Auf internationaler Ebene hat sich der Rollstuhltanzsport stark weiterentwickelt und bietet durch verschiedenste Kategorien häufig mehr Möglichkeiten der Turnierteilnahme. Als mögliches Ziel wurden die Suomi Open im finnischen Tampere besprochen, aber auch Turniere in St. Peterburg oder den Niederlanden kommen in Betracht. Die Realisierung dieser großen Turnierfahrten erfordert jedoch zwei wesentliche Voraussetzungen - ausreichend qualifiziertes Training zur Vorbereitung und eine finanzielle Unterstützung der Athlet*innen. Aktuell sind ein bis zwei Kadertrainingstage im Jahr ein fester Bestandteil in M-V, für weitere externe Trainingsangebote fahren die Rollstuhltänzer*innen z.B. nach Hannover. Katharina Lippke, Verantwortliche für den Rollstuhltanzsport in Mecklenburg-Vorpommern macht deutlich, wie wichtig eine ausreichende finanzielle Entlastung der Athlet*innen für Turnierfahrten ist: "Viele der Tänzer*innen sind aufgrund ihrer Behinderungen bei Reisen auf Assistenzpersonen angewiesen oder benötigen spezielle Transportmöglichkeiten. Dies verursacht alles Zusatzkosten, die man bei Turnierplanungen mitberücksichtigen muss". Am Ende des neunstündigen Trainingstages stand jedoch für alle Anwesenden fest, dass sich der Aufwand und die Anstrengungen lohnen, um den Sport auf einem solch hohen Niveau auch weiter betreiben zu können.
Text: A.S.